Im 18. Jahrhundert war der Kohlentransport aufwändig und kostspielig. Pferdefuhrwerke und Kohlenkarren kamen auf den unebenen Wegen nur schlecht voran. Dies änderte sich mit der Schiffbarmachung der Ruhr Ende der 1770er Jahre.
Von nun an konnten auch größere Mengen Kohlen über längere Entfernungen transportiert werden. Umgehend entstanden im Bereich des Ruhrtals zahlreiche Schiebewege und Schleppbahnen zu den Niederlagen (Lagerplätzen) an der Ruhr, wo die Kohle auf Schiffe verladen wurde. Hauptabsatzgebiet war der Niederrhein bis nach Holland. Die Zechen Haarmannsbank und Treue legten bereits 1781 einen teilweise mit Brettern befestigten Schiebeweg zur Niederlage an der Kost (Kosterbrücke) an. Arbeiter schoben hier mühsam die schweren Kohlenkarren. Zwischen 1827 und 1828 errichtete die Zeche Carl Friedrich‘s Erbstollen auf der vorhandenen Trasse eine schienengebundene Pferdeschleppbahn.
Die Kohlenwagen waren aus Holz mit einem Fassungsvermögen von 330 kg. 1848 kamen erstmals eiserne Wagen mit einer Kapazität von 560 kg zum Einsatz. Mit dem Bau der Henrichshütte wurde bis 1855 im Bereich der jetzigen Kosterbrücke eine erste Holzbrücke über die Ruhr errichtet und die Bahn bis zu dem Eisenhüttenwerk verlängert. Anfang der 1870er Jahre endete der Pferdebetrieb.Von nun an transportierten Lokomotiven die Kohlenwagen. Die Henrichshütte war der größte Abnehmervon Kohlen der Zeche Carl Friedrich‘s Erbstollen.
Text: PD Dr. Dietmar Bleidick