Station 47 – Stollenzeche Sternberg (1750-1825)

Entwicklung des Steinkohlenbergbaus von der Kohlengräberei zum Tiefbau. (Zeichnung nach einer Vorlage aus dem Privatbesitz von Prof. Dr.-Ing. Kurt Pfläging)

Die ersten Tiefbauzechen, die während des 19. Jahrhunderts im Süden des Ruhrgebiets gegründet wurden, entstanden in der Regel aus älteren Stollenbetrieben. Diese wurden zu einer größeren Zeche konsolidiert. Die Stollenzeche Sternberg war ein wichtiger Ausgangspunkt der Zeche Carl Friedrichs Erbstollen, die 1825 im Rauterdeller Siepen einen ersten Schacht abteufte und ab 1862 an der Kreuzung Kemnader Straße/Markstraße eine Großschachtanlage errichtete (siehe Tafeln dort). Diese wurde bald zum einzigen Industrieunternehmen Stiepels. Die Stollenzeche Sternberg wurde 1750 in Betrieb genommen. In den folgenden Jahren trieben die Bergleute den Stollen etwa 200 m in nördlicher Richtung voran. Die Förderung der Kohle erfolgte zudem aus einem Schacht mit Hilfe von Haspeln. Dieser diente zudem zur Bewetterung (Belüftung). Die Bedeutung der Zeche Sternberg blieb jedoch zunächst gering. Angesichts geringer und schlecht gelagerter Kohlenvorräte wurde sie zwischenzeitlich mehrfach stillgelegt und teilweise erst nach mehreren Jahren erneut geöffnet. Auch dies war typisch für den frühen Bergbau im Bochumer Süden. Die Kohlen wurden im näheren Umfeld von Weitmar und Stiepel verkauft, insbesondere aber über den hier vorbeilaufenden Gahlenschen Kohlenweg und die Ruhr abgesetzt. Der Fluss war seit den ausgehenden 1770er Jahren schiffbar. Die Zeche Sternberg besaß eine Kohlenniederlage an der Kost (Koster Brücke) und transportierte die Kohle über einen Schiebeweg durch das hier beginnende Tal. Die Schlepper schoben dabei in äußerst mühevoller Arbeit hölzerne Schubkarren über nur unzureichend befestigte Wege. 1784 besuchte Freiherr vom Stein als neuer Leiter der preußischen Bergbehörde im Ruhrgebiet die Stollenzeche Sternberg während einer ersten Inspektionsreise durch die Region. In diesem Jahr erreichte die Förderungvon Sternberg gerade 900 Tonnen und gehörte trotz dieser geringen Menge zu den bedeutenderen Zechen des Ruhrgebiets. Die Belegschaft erreichte wohl gerade zehn Mann.

Flözkarte Herbede, 1868. (Ausschnitt)

Text: PD Dr. Dietmar Bleidick

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