Die Kleinzeche Haunert von 1950 bis heute

Anfang 2014 sind uns als Knappenverein Bilder einer Kleinzeche von 1950 in unmittelbarer Nähe des Malakoffturmes Brockhauser Tiefbau, dem wir ja 2013 zu einem neuen Dach verholfen hatten, überreicht worden.

Die Idee zum Nachbau der Kleinzeche Haunert war geboren.

Unser damaliger 1. Vorsitzender Dr. Reiner Dickhut hatte innerhalb kürzester Zeit ein geniales Konzept erarbeitet, mit dem es dem Vorstand möglich erschien, diese Idee in die Tat umzusetzen. Kurz umschrieben sah dieses Konzept folgende Kernpunkte vor:

  1. Der Knappenverein Schlägel & Eisen übernimmt die Gesamtorganisation
  2. Die STADTWERKE BOCHUM über die Aktion „Zukunftsprojekte“ als Sponsor gewinnen
  3. Die Firma DEILMANN-HANIEL als ausführende Fachfirma von diesem Projekt überzeugen
  4. Das DEUTSCHE BERGBAUMUSEUM als beratendes Organ im Boot haben

Im Juni 2014 gab es dann auch ein erstes Treffen mit dem DBM und Deilmann-Haniel, wo der Knappenverein sein Konzept zum Nachbau der Zeche Haunert vorstellen konnte.

Nachdem unsere Bewerbung zum „Zukunftsprojekt“ im ersten Anlauf 2015 noch nicht erfolgreich war, kam es dann aber Anfang 2016 zur Unterschrift des Sponsoringvertrages zwischen den Stadtwerken Bochum und unserem Knappenverein.

Somit hatten wir alle Parteien des ursprünglichen Konzeptes für den Nachbau der Zeche gewinnen können und die Bauarbeiten konnten beginnen.

Und somit konnte der Knappenverein Schlägel & Eisen Stiepel/Dorf von 1884 am 26.06.2017 in Rahmen einer großen Feier der Öffentlichkeit den Nachbau der Kleinzeche Haunert präsentieren, und zwar originalgetreu an genau der Stelle, wo sie 1950 schon einmal stand und Kohle förderte.

Reiner Dickhut sagte damals zur Eröffnung sehr treffend: „Überall werden Zeche geschlossen und wir bauen als Knappenverein eine neue Zeche“.

Westerbergstollen 1946 bis 1955

(Stollen, Besitzer: Bernhard Haunert)

Kennziffer Gründungs-Nr. Zechen-Nr.
2 716 716
1946 Gründung, Pachtfeld der GBAG (Am Bliestollen, nahe Waldhaus)
1948 3.065 t, 18 Beschäftigte
1950 7.649 t, 36 Beschäftigte
1952 max. Förderung: 17.132 t, 65 Beschäftigte
1954 8.129 t, 28 Beschäftigte
1955 Umbenennung in Haunert (1955 bis 31.1.1959) s. Haunert


Haunert 1955 bis 1959

(Kleinzeche, Besitzer: Bernhard Haunert)

Kennziffer Gründungs-Nr. Zechen-Nr.
3 716 303
1955 entstanden aus Westerbergstollen, Abbau in Flöz Röttgersbank, 9.863 t
1957 max. Förderung: 11.017 t, 41 Beschäftigte
1959 31.1. Stilllegung

Von 1948 bis 1958 betrug die Förderung 105.974 t. Die Anzahl der Beschäftigten schwankte zwischen 18 und 84 Leuten. Durchschnittliche Jahresförderung: 9.634 t