Station 8 – Naturdenkmal Steinbruch Klosterbusch

Der hinter den Gebäuden der ehemaligen Zeche Klosterbusch liegende Steinbruch ist eines von rund 40 Naturdenkmalen in Bochum und neben dem Geologischen Garten in Wiemelhausen einer von nur zwei  unter Denkmalschutz stehenden Steinbrüchen.

Steinbruch und Zeche Klosterbusch, 1964. (© Stadt Bochum)

Der Betrieb endete 1961 mit der Schließung der Zeche, die  seit ihrer Gründung 1918 Hauptabnehmer der Steine war. An kaum einer anderen Stelle Bochums wird  durch den langjährigen Abbau von Steinen die geologische Struktur des Ruhrtals derart deutlich wie hier an der Südwestseite des Kalwes.

Schnitt durch die Schichten des Steinbruchs. (© Stadt Bochum)

Die Steinkohlenvorkommen des Ruhrgebiets entstanden im Zeitalter des Oberkarbons vor 300 Mio. Jahren. In einem feuchtwarmen und niederschlagsreichen Klima bildeten sich  Sümpfe und Moore. Hier wuchsen die charakteristischen Pflanzen des Karbons wie Schachtelhalme,  Schuppen- und Farnbäume. Durch regelmäßige Überschwemmungen der Urzeitmeere starben die Pflanzen ab und wurden durch Sedimente überlagert. Im Laufe der Zeit entstand ein mächtiges Schichtenpaket, das sich durch den hohen Druck immer weiter verfestigte. Die Pflanzenreste verwandelten sich dabei durch den Inkohlungsprozess in Steinkohlenflöze, während die Sedimente das Nebengestein bildeten, in dem sich auch Versteinerungen zahlreicher Meerestiere finden. Verschiebungen falteten das Steinkohlengebirge wellenförmig auf. Es entstanden Sättel und Mulden, sodass Flöze mitunter sehr steil stehen können. An der offenliegenden Flanke des Steinbruchs ist die Steinkohlenformation des Stockumer Sattels mit vier Flözen angeschnitten. Geitling und Finefrau gehören zur Gruppe der Wittener Schichten und stellten eine wichtige Grundlage des frühen Bergbaus im Ruhrtal dar.

Der Steinbruch auf einer Karte des Landeskreises Bochum, 1888. (© Stadt Bochum)

Sie treten nicht nur an vielen Stellen an der Oberfläche aus, sondern waren auch mit einer Mächtigkeit zwischen 40 und 150 cm besonders abbauwürdig. An dieser Stelle war jedoch das Nebengestein – der sogenannte Ruhrsandstein – von besonderem Interesse.  Zahlreiche ältere Gebäude der Region wie Haus Kemnade und auch Teile der Zeche Klosterbusch bestehen aus diesem Material. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts lösten aus Lehm und Ton gebrannte Ziegelsteine den Naturstein ab. Um 1900 existierten im Raum Bochum mehr als 100 Ziegeleien, Tongruben und Steinbrüche.

Text: PD Dr. Dietmar Bleidick

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