Station 7 – Zeche Klosterbusch (1918 bis 1961)

Zeche Klosterbusch, 1961 (© Stadtarchiv Bochum)

Im Bereich des Lottentals war Bergbau bereits im 18. Jahrhundert verbreitet. Zahlreiche Kleinbetriebe  nutzten die Hanglage zur Anlage von Stollen. Seit den 1820er Jahren existierte zunächst ein Schiebeweg, dann eine Kohlenbahn zu den Kohlenniederlagen an der Ruhr. Insgesamt arbeiteten zahlreiche Zechen jedoch nur kurze Zeit und erreichten nur geringe Fördermengen. Dies gilt auch für die auf Höhe der späteren Zeche Klosterbusch tätigen Stollenbetriebe Buchwald, Johann Diederich und Sonnenschein. Im  Verlauf der Industrialisierung endete der Bergbau im Lottental vorübergehend, da die Zechen angesichts der ungünstigen Lage, mangelnder Kohlenqualität und unzureichender finanzieller Mittel nicht zum Tiefbau übergingen.

Seilbahn der Zeche Klosterbusch, 1961 (© Stadtarchiv Bochum)

Im Frühjahr 1918 erwarb die Gewerkschaft Ver. Klosterbusch die Mehrheit der Kuxe (Anteile) an mehreren Grubenfeldern im Raum Querenburg und nahm umgehend die Kohlenförderung auf. 1920 begann der Tiefbau der Zeche Klosterbusch unterhalb der Stollensohle. Der Kohlentransport erfolgte über eine 2 km lange Seilbahn zur neuen Aufbereitungsanlage bei der Zeche Herbeder Steinkohlenbergwerke (im Volksmund nach dem Grubenfeld auch ,,Zeche Holland” genannt) auf der Südseite der Ruhr, wo die  Ruhrtalbahn verlief. Hier befanden sich zunächst auch die Zechenverwaltung und die zur Verarbeitung der geförderten Kohlen notwendige Brikettfabrik, die 1922 in Betrieb ging. Die Fundamente der Seilbahn sind  bis heute in den Feldern Richtung Ruhr gut erkennbar.

Bis 1924 wurde im Lottental ein Tiefbauschacht abgeteuft, der in den 1950er Jahren eine Tiefe von knapp 600m erreichte und eine vierte Sohle erschloss. Mit dem Schacht entstanden die heute noch vorhandene Maschinenhalle sowie das Verwaltungsgebäude. Ende der 1930er Jahre erreichte die Zeche Klosterbusch  eine Maximalförderung von 450.000 t bei einer Belegschaft von 1.200 Mitarbeitern. Damit gehörte sie zu den kleineren Anlagen des Ruhrgebiets. Ende Juli 1961 wurde die Zeche im Verlauf der Kohlenkrise stillgelegt. Das Verwaltungsgebäude wurde später von der Ruhr-Universität genutzt.

Text: PD Dr. Dietmar Bleidick

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