Station 45 – Maschinenschacht der Zeche Carl Friedrichs Erbstollen (1854-1865)

Hinter diesem Schild befand sich der Maschinenschacht der Zeche Carl Friedrichs Erbstollen. Hier begann der Tiefbau im Bochumer Süden. Nachdem die Steinkohle traditionell im Stollenbetrieb gefördert worden war, erreichte nun ein senkrechter Schacht bis dahin unerschlossene Flözschichten. Der Übergang zu dieser neuen Form des Bergbaus erforderte im Ruhrgebiet einen hohen technischen Aufwand. Das Grubenwasser konnte meist nichtmehr über Erbstollen abgeleitet werden, sondern musste mit Pumpen an die Erdoberfläche gehoben werden.

Der Maschinenschacht, um 1935 („Schachtbeschreibung“ Vereinigte Stahlwerke)

Und auch die Förderung nahm diesen Weg.Der Maschinenschacht verband die herkömmliche Form der Wasserhaltung mit modernen Fördermethoden. Während das Wasser über den St. Mathias Erbstollen an der Rauendahlstraße ablief, übernahm eine Dampfmaschine den Transport in dem 43 Meter tiefen Schacht. Der Name „Maschinenschacht“ deutet auf die Anfang der 1850er Jahre noch als neu empfundene Verwendung von Dampfmaschinen. Der Maschinenschacht erlaubte der Zeche Carl Friedrichs Erbstollen noch einige Jahre Betrieb im Rauterdeller Tal (Am Bliestollen). 1860 förderten an dieser Stelle 530 Bergleute fast 70.000 Tonnen Kohle, die über eine Pferdeeisenbahn zur Henrichshütte transportiert wurden. Mit der Inbetriebnahme der neuen Schachtanlage an der Kemnader Straße an der Grenze von Stiepel und Weitmar wurde die Anlage 1865 stillgelegt. Zwischen 1885 und 1896 diente das Betriebsgebäude als „Armenhaus“ der Gemeinde Weitmar, danach als Wohngebäude für bis zu zehn Familien. 1972 wurde es abgerissen.

Der Maschinenschacht, um 1965 (© Peter Rauwerda)

Text: PD Dr. Dietmar Bleidick

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