Station 10 – Flözaufschluss Girondelle 2

Die Steinkohlenvorkommen des Ruhrgebiets entstanden im Zeitalter des Oberkarbons vor 300 Mio. Jahren. In einem feuchtwarmen und niederschlagsreichen Klima bildeten sich Sümpfe und Moore. Hier wuchsen die charakteristischen Pflanzen des Karbons wie Schachtelhalme, Schuppen- und Farnbäume.

Schichtenschnitt Geologischer Dienst NRW, Krefeld 2013

Durch regelmäßige Überschwemmungen starben die Pflanzen ab und wurden durch Sedimente überlagert. Im Laufe der Zeit entstand ein mächtiges Schichtenpaket, das sich durch den hohen Druck immer weiter verfestigte.

Die Pflanzenreste verwandelten sich dabei durch den Inkohlungsprozess in Steinkohlenflöze, während die Sedimente das Nebengestein bildeten. Verschiebungen falteten das Steinkohlengebirge wellenförmig auf, sodass Flöze auch senkrecht stehen können.

Der Grad der Inkohlung ist abhängig vom Alter der Schichten und bestimmt zugleich die Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten der Kohle. Im Ruhrtal reichen die Flöze bis an die Erdoberfläche. Hier begann der Steinkohlenbergbau. Ab einer Stärke von 50 cm galt ein Flöz als abbauwürdig.

Es gibt sechs Leitschichten, die nach der Region ihrer  Hauptvorkommen benannt wurden: Sprockhöveler, Wittener, Bochumer, Essener, Horster und Dorstener  Schichten. Innerhalb der Schichten existieren Leitflöze mit einer großen Flächenausdehnung. Die Flöze der Girondelle-Gruppe gehören zu den Wittener Schichten. Hier liegen neun Flöze mit unterschiedlicher Stärke vor.

Hinter dieser Tafel ist das Flöz Girondelle 2 sichtbar

Text: PD Dr. Dietmar Bleidick

 

 

Sicht auf den Flözaufschluss hinter der Tafel (Foto von Bernhard Ewers)

 

Zurück zur Karte