Station 41 – Zechen Preußischer Zepter (1695-1873) und Friedrich (1751-1873)

Die beiden Zechen am Anfang des Gahlenschen Kohlenwegs (Ausschnitt). (© Karte: Landesarchiv NRW, Abteilung Münster)

Die Zeche Preußischer Zepter ist eine der ältesten Zechen im Raum Bochum. Nachweise über den Abbau existieren seit 1695, doch wahrscheinlich begann die Förderung bereits früher. Wie viele Zechen dieser Zeit lag Preußischer Zepter zwischenzeitlich über teilweise mehrere Jahre still. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts verstetigte sich die Kohlengewinnung. In den folgenden Jahren entstanden im Rauterdeller Siepen drei Stollen mit einer maximalen Länge von 550 m. Dazu kamen drei Förderschächte von nicht mehr als 30 m Tiefe. 1775 förderten hier acht Bergleute rund 10 t Kohle pro Tag. In direkter Nachbarschaft befand sich mit der Zeche Friedrich ein weiterer Betrieb von ähnlicher Größe. Beide setzten die Kohle zunächst über den Gahlenschen Kohlenweg ab, ab 1780 über die nun schiffbare Ruhr.

Ausschnitt aus der Niemeyer-Karte, 1792, einer der frühesten Flözkarten des Ruhrgebiets. (© Karte: Landesarchiv NRW, Abteilung Münster)

Dazu wurden ein Schiebeweg und eine Kohlenniederlage am Fluss angelegt. Mit Beginn der Industrialisierung erlebten beide Zechen einen Aufschwung. Nach dem Erwerb durch den Industriellen Franz Haniel wurde 1853 der gemeinsame Tiefbauschacht Friedrichsthal abgeteuft. Hier entstand einer derersten Malakowtürme: der heute einzige imRuhrgebiet noch vorhandene Bruchsteinturm Brockhauser Tiefbau (siehe Tafel dort). 1865 erreichte die Förderung der beiden nun konsolidierten (zusammengelegten) Zechen einen Höchstwert von 14.200 t bei einer Belegschaft von 34 Mann. Kurz darauf waren die Kohlenvorräte oberhalb des wasserabführenden St. Mathias-Erbstollens erschöpft. Beide Zechen wurden 1873 mit weiteren Anlagen zur Zeche Brockhauser Tiefbau vereinigt, die nach einem Ausbau des Schachtes in größere Tiefen vorstieß.

Entwicklung des Steinkohlenbergbaus von der Kohlengräberei zum Tiefbau. (Zeichnung nach einer Vorlage aus dem Privatbesitz von Prof. Dr.-Ing. Kurt Pfläging)

Text: PD Dr. Dietmar Bleidick

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